Ein Winterphantom

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Eine Witwe wird von einem Phantom heimgesucht, das sich sehr, sehr real anfühlt.…

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Sie steht am Fenster und sieht zu, wie der Schneesturm hereinbricht. Wolken verdunkeln den Himmel, und Schneeblitze, ein seltenes Phänomen, zersplittern die tintenschwarze Schwärze. Der Schlaf ist ihr wieder einmal entgangen, und sie ist unruhig.

Schnee bedeckt den Boden und Reif kriecht in die Ecken der Fensterscheibe. Sie schürt die Glut im Kamin und legt einen Arm voll Holzscheite auf den Rost. In ihrem hauchdünnen, weißen Nachthemd sieht sie im Schein der Flammen aus wie ein Gespenst, aber in Wirklichkeit ist sie kein Gespenst.

Sie hat immer noch einen Körper, weich und geschmeidig, mit schönen Kurven, vollen Brüsten und langen wohlgeformten Beinen. Sie trägt eine einzelne Kerze zum Schreibtisch und lässt sich seufzend auf dem Stuhl nieder. An dem zarten roten Band um ihren Hals baumelt ein herzförmiger Skelettschlüssel. Sie zieht es über ihren Kopf und es gleitet durch ihr silbernes Haar und hinterlässt Strähnchen, die gegen ihre blassen Wangen flattern.

Sie steckt den Schlüssel in das Schlüsselloch der Schreibtischschublade. Sie protestiert lautstark, schiebt sich aber auf. Sie greift hinein und zieht ein Paket mit Briefen heraus, die mit demselben roten Band zusammengebunden sind, das durch den Schlüssel gefädelt ist. Ein schwaches Lächeln huscht durch ihre grünen Augen und zuckt in ihren Mundwinkeln, als sie die Umschläge vor sich auf dem Schreibtisch auffächert. Ihre Finger streicheln die verblasste Tinte, wo er vor langer Zeit ihren Namen gekritzelt hatte.

Sie schiebt einen Finger unter die Klappe und zieht eine vergilbte Seite heraus. Ihre Augen schwimmen mit den sorgfältig eingefärbten Liebesworten, während sie jeden Brief in die dunkelsten Stunden liest. Die Kerze wird kürzer und die Schatten werden länger. Sie nickt und schwebt an diesem Ort zwischen Schlafen und Wachen, wo er ihr in den Nächten entgegenkommt, wenn sie seine Berührung, seine Stimme, seine Liebe nicht vergessen kann. In einem einzigen Moment erlischt die Kerze, Rauch steigt in einer gekräuselten Wolke aus dem Docht auf, und plötzlich spürt sie seine Berührung, seinen Atem in ihrem Nacken, so wie sie sich vor so vielen Jahren gefühlt hat.

Seine raue Stimme flüstert Worte der Liebe, Worte der Verführung. Seine warmen Hände glätten ihre faltige Haut, während das Nachthemd von ihren Schultern gleitet. Sie stöhnt leise, als seine Lippen ihren Weg von ihrem Hals zu der Rundung ihrer Brüste bahnen. Sie kann spüren, wie seine Zunge tastet, sucht und zuerst einen harten Nippel findet, dann den anderen.

Er saugt, nicht ganz wie ein Kind, und bald verliert sie sich in der Lust und dem Verlangen, das sie durch ihre Adern strömen fühlt. Er hebt ihren nackten Körper hoch und trägt sie zum Teppich vor dem Kamin. Er senkt sie sanft auf den Boden und streckt sich neben ihr aus. Seine Hände wandern weiter über ihr Fleisch und sie stöhnt leise, als ihr eine Träne aus dem Augenwinkel entweicht.

Er küsst es schnell weg und flüstert beruhigende Worte gegen ihre Haut. Er küsst sich ihren Bauch hinab bis zu dem Haarschopf zwischen ihren Schenkeln. Sie kann fühlen, wie die Hitze bereits aus ihrem Kern aufsteigt.

Sie spreizt ihre Beine, um der Invasion zu begegnen, nach der sie sich sehnt und von der sie weiß, dass sie kommen wird, aber er zögert einen ganzen Moment, bevor er sie schmeckt. Der Schmerz ist köstlich und akut. Er senkt seinen Kopf und nimmt sie in seine Mundlippen, tropfenden Eintritt und prickelnde Klitoris auf einmal. Sie drückt ihre Hüften in Richtung seines Gesichts und stöhnt laut, während sich die Lust in ihrem Bauch zusammenzieht. Er leckt und saugt weiter, wechselt zwischen sanften Bewegungen und harten Stößen seiner Zunge, bis sie spürt, wie die Erlösung, die sie braucht, am Rande ihres Bewusstseins schwankt.

Sie schwebt halb auf dem Gefühl seines Körpers an ihrem, halb auf der Erinnerung an das gemeinsame Leben. Bilder von ihrem ersten Kuss, ihrem ersten Mal und ihrem ersten Kind tanzen durch ihre Gedanken. Sie hatte gewusst, dass er sie bald verlassen würde, um den Ozean zu überqueren und für sein Land zu kämpfen.

Es war ein tränenreicher Abschied. Sie fühlte es wieder, als sie heute Nacht hier in seinen Armen lag. Und nachdem so viele Briefe einfach nicht mehr kamen, war es ein Abschied für immer, ein Leben der Sehnsucht nach seiner Stimme, seinem Gesicht und seinen Armen um sie.

Sie durchlebt noch einmal den kalten Wintertag, als sie seinen Körper in den Boden gelegt haben. Der eisige Schmutz, der durch ihre Fingerspitzen rieselte, war ein scharfer Kontrast zur Hitze des Feuers und der Wärme seiner Berührung hier und jetzt. Heute Nacht spürt sie ihn überall, er streichelt sie, küsst sie, bewegt sich über sie. Sie öffnet sich ihm und ergibt sich. Leidenschaft durchbrennt sie wie ein loderndes Feuer, trägt sie auf Wellen der Lust, ein Gefühl, von dem sie dachte, dass sie zu alt geworden ist, um es zu fühlen.

Wie eine warme Decke gegen die Kälte legt er seine Arme und Beine um sie. Er ist sanft und ehrfürchtig in seinen Liebkosungen, wie immer, und behandelt sie wie eine Dame. Aber sie kennt das Bedürfnis, das er in seinen Lenden zurückhält.

Also greift sie nach der Quelle der Hitze, die er ihr bringt, und zieht sanft an seinem harten Schaft, drückt und streichelt, während sie ihn dazu bringt, in sie einzudringen und den Hunger zu stillen, der Befriedigung verlangt. Er bewegt sich langsam und füllt sie Zoll für Zoll, bis er von ihr verzehrt wird. Sie kann spüren, wie sich die Dringlichkeit aufbaut, als sie seinen Körper näher an sich zieht und beginnt, ihre Hüften mit seinen zu bewegen. Sein Rhythmus baut sich stetig auf, während er sich in ihr verdichtet. In wenigen Augenblicken spürt sie, wie er sich anspannt und sich in ihr Innerstes ergießt, sein Stöhnen von den Wänden gleitet und sich auf dem Boden des Raums sammelt.

Er rollt sich leise an ihre Seite und zieht ihren Körper an sich. Sie sehnt sich danach, diese Stunden mit ihm hinauszuzögern, seine Haut neben ihrer zu spüren, seinen Atem, seinen Herzschlag. Aber heute Nacht schläft sie, wie immer, in den dicken Teppich gehüllt ein, und ihr Phantom verschwindet mit dem Sonnenaufgang, während sie wieder von ihm träumt.

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