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Chroniken eines gut disziplinierten Görs…

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Kat stand in der Ecke, wo sie warten sollte. Sie war hierher geschickt worden, um sich auf ihre Bestrafung vorzubereiten. Um darüber nachzudenken, was sie getan hatte.

Das hatte sie getan. Man kann nur so viel über ein Thema nachdenken, bevor die Langeweile einsetzt und die Gedanken abschweifen. Es war lange her, dass sie bestraft worden war, Mike. Tatsächlich war es Jahre her.

Sie war zu alt, um so behandelt zu werden, und sie würde es ihm sagen. Als sich die Zeit in eine gefühlte Ewigkeit ausdehnte, wanderten ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit und sie erinnerte sich … Sie war erst zehn, als sie zum ersten Mal zu Mike kam. Sie hatte ein Leben voller Gebäck, Ponys, Lächeln und Glück gehabt.

Dann kam die Nachricht, dass ihre Eltern bei einem Schiffbruch ums Leben gekommen waren. Sie wartete darauf, dass sie nach Hause kamen, und sie kamen nicht. Sie ging durch die Beerdigung, als würde sie schlafen, nichts davon war real und ihre Eltern würden bald nach Hause kommen. Dann kam der Mann im Anzug und sagte ihr, sie solle bei ihrer Tante Josephine wohnen. Da wurde ihr klar, dass nichts jemals wieder so sein würde wie zuvor.

Tante Josephine war die ältere Schwester ihrer Mutter, eine Witwerin, die sich immer nach Kindern gesehnt hatte. Nach ein paar Wochen mit Kat kündigten mehrere ihrer langjährigen Mitarbeiter oder ihnen wurden bessere Stellen angeboten und sie mussten sofort anfangen, und nach dem Vorfall mit dem Buchclub und dem geschnürten Tee entschied Tante Josephine, dass Mutterschaft nichts für sie war. Nach mehreren Zwischenfällen und Konfrontationen mit sich selbst und dem restlichen Personal hatte Tante Josephine beschlossen, Kat zu erlauben, mit ihr und ihrem Buchclub zum Tee zu sitzen, sie hatte ein langes Gespräch darüber, wie Kat sich verhalten würde und dass es keine Streiche geben sollte, lautes Geschwätz oder weitere Zwischenfälle.

Wenn dies geschehen wäre, würde Kat mehr Aktivitäten für Erwachsene erlauben. Den ganzen Morgen über benahm sich Kat wunderbar, saß auf dem Sofa, knabberte Gebäck und hörte still zu, wie die Frauen ihre Berichte über das letzte Buch, das sie gelesen hatten, gaben. Tante Josephine war ziemlich stolz auf Kat und ihre brillante Idee und gratulierte sich leise, während sie den Tee eingoss. Sie nahm einen Schluck Tee und begann aufzublicken und ihrer lebenslangen Freundin Beatrice Wittingham zu erzählen, was für eine schöne Arbeit sie bei ihrem Bericht geleistet hatte, als sie einen schwarzblauen Fleck auf den Lippen der Frau bemerkte, ungefähr zur gleichen Zeit hörte sie mehrere Keuchen und ein böses Kichern neben ihr.

Bald verwandelte sich das Kichern in kreischendes Gelächter, als mehrere Frauen kreischten und jammerten, als sie feststellten, dass die Flecken des mit Tinte getränkten Tees nicht entfernt werden konnten. Gleich am nächsten Tag wurde Kat zu Tante Agatha, der jüngeren Schwester ihrer Mutter, geschickt. Tante Agatha und Charles hatten zwei Söhne. William war zwölf und Thomas acht. Charles war Besitzer einer Werft.

Die Freizeit, die Charles außerhalb der Werft hatte, verbrachte er versteckt in seiner riesigen Bibliothek und arbeitete an einem Buch über einen Haufen spießiger alter Generäle, so Kat. Die ersten paar Wochen verliefen reibungslos, ein paar kleinere Scharmützel zwischen den Kindern, ein paar Streiche, aber nichts zu Unerträgliches. Die gesamte Familie und das Personal waren vor Kats seltsamem Verhalten gewarnt worden. Charles und Tante Agatas Umgang mit Fehlverhalten bestand darin, es komplett zu ignorieren.

Das Personal und die Kinder wurden angewiesen, es ebenfalls zu ignorieren. Bis in der Stille der Nacht, nach einem sehr anstrengenden Tag, ein blutgerinnender Schrei aus dem Schlafzimmer von Thomas ertönte, gefolgt von einem weiteren aus dem Zimmer von Williams. Die Schreie gingen weiter und als die Familie die Zimmer betrat, fanden sie die Betten beider Jungen, die mit Spinnen und kleinen Schlangen bedeckt waren. Nachdem die Jungen aus dem Albtraum gerettet worden waren, hörte die Familie ein schreckliches Lachen aus dem Flur. Kat stand mit mehreren leeren Gläsern da und lachte hysterisch.

Sie war mehrere Tage in ihrem Zimmer eingesperrt, aber sie konnte immer noch das Personal sprechen hören, als sie an ihrem Zimmer vorbeigingen, einige Wörter, die sie benutzten, waren Wahnsinn, Besessenheit, Böse, von denen Kat nichts zu sagen hatte, als sie mit ihrer Puppe spielte auf ihrem Bett. Nachts konnte sie hören, wie ihre Cousins ​​aus Alpträumen schreien oder weinten, und fühlte nichts. Als sie gehen durfte, wurde ihr gesagt, dass sie nicht länger dort bleiben würde. Tante Agatha versuchte, das Kind, das ihr so ​​viel bedeutete, zu umarmen und zu erklären. Aber Kat zog sich zurück und stand unbewegt da und hörte ihrer Tante zu.

Als ihre Tante fertig war, nickte Kat nur und ging zurück in ihr Zimmer. Tante Agatha versuchte noch einmal, zu dem Kind durchzudringen, das beim Packen half. „Du weißt, wie sehr wir dich lieben, Schatz, du bist wie eine Tochter für mich und so sehr wie meine Schwester … außer … naja, egal. Du wirst bei meinem Stiefbruder bleiben, Mike, er ist ein bisschen jünger als ich oder deine liebe Mutter. Wisse nur, dass, wenn du mich jemals brauchst… "ihre Stimme verstummte, als sie wegging und sich mit einem Spitzentuch die Augen wischte."…

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